Schon mal überlegt ein Start-up zu gründen?

In der online WBS-Konferenz (Wirtschaft-, Berufs- und Studienorientierung) über Moodle hat Stefan Zender, einer der beiden Gründer von Rezemo, am Dienstag, den 18. 04. 2021, einen informativen Vortrag über das Thema „Unternehmer“ für die Klassen 9b und 10a gehalten. Um den Schülerinnen und Schülern die wichtigsten Aspekte zu dem oben genannten Thema näherzubringen, hat der Gast viele interessante und praxisnahe Beispiele aus dem Alltag seines Start-ups ins Feld geführt. Herr Zender erklärte uns genau den Weg von der Idee, über das Prototyping zum fertigen Produkt und dem erfolgreichen Markteintritt, der an dem sogenannten „Launch Day“ stattgefunden hat. Seit drei Jahren führt er erfolgreich seine Firma mit einigen Mitarbeitern und Investoren, die das Startkapital zur Verfügung gestellt haben. Abschließend gab es eine kleine Fragerunde, in der beide Klassen vorab vorbereitete und spontan aufgekommene Fragen stellen konnten.

Die Gründer brauchen vor allem Mut, damit ein neues Unternehmen überhaupt entstehen kann. Wir haben viel über das Unternehmerdasein gelernt, zum Beispiel, dass es als Unternehmer wichtig ist, sich mit seinem eigenen Produkt zu 100 % identifizieren zu können, damit man motiviert bleibt und auch in schwierigen Zeiten das Durchhaltevermögen nicht verliert. Eine fundierte Ausbildung ist essenziell, damit ein Unternehmen erfolgreich wird und bleibt. Der Unternehmer muss immer seine Mitarbeiter motivieren und eine Führungspersönlichkeit sein. Vor dem Markteintritt muss man seine Ideen gut strukturieren und einen Businessplan schreiben. Um das Produkt schnell auf den Markt zu bringen, sollte man jede Chance und Anlaufstelle nutzen, die man bekommen kann. Und dann: einfach machen!

Worauf wirkt sich Corona im Start-up aus?

Für Start-ups hat Corona größere Auswirkungen als auf herkömmliche und eingesessene Unternehmen mit mehr Erfahrung. Vor allem, weil man seine Kunden durch den Lockdown schlechter erreichen kann. Dies hat Auswirkungen auf die Finanzen, da es zu starken Umsatzschwankungen kommen kann. Hinzu kommt das Problem der sinkenden Motivation der Mitarbeiter, welches auf den Lockdown und die temporäre Kurzarbeit zurückzuführen ist, was ein langsameres Entwickeln des Produktes bewirkt. Dies führt ebenfalls dazu, dass das Geld knapper wird.

Wichtige Fakten über die Firma Rezemo

In 2014 wurde den Gründern von Rezemo Julian Reize und Stefan Zender erstmals die Verpackungsmüllproblematik bewusst. Sie bemerkten wie viel Müll durch den Gebrauch von Plastik-Kaffeekapseln verursacht wurde. 2015 bis 2017 entwickelten die BWL-Studenten eine nachhaltige Kaffeekapsel aus Holz, für die in 2018 die ein Patent angemeldet wurde, sodass sie schließlich auf den Markt kommen konnte. Diese Kapseln für Nespressomaschinen können auch online bestellt werden. Über diesen Kanal ist es auch Möglich, das Feedback der Kunden einzuholen und für Produktverbesserungen zu nutzen.

Rezemo produziert Holzkaffeekapseln bestehend aus deutschen Holzfasern (über 50 %) und PLA (Maisstärke), welche mit hochwertigem Kaffee gefüllt und in großer Auswahl am Markt zu kaufen sind. Die Marketingabteilung der Firma gibt an, das verwendete Holz sei Restholz aus  der ökologischen Holzverarbeitung und der Kaffee sei fair gehandelt und qualitativ hochwertig. Die leeren Kaffeekapseln könne man selbst kompostieren oder in einem Holzofen verbrennen. Sonst muss man sie im Restmüll entsorgen, da auch biologisch abbaubarer Verpackungsmüll in Deutschland nicht in die Biotonne hinein gehört. Während seines Vortrags hat der Unternehmer viel Werbung für seine  Kaffeekapsel gemacht und alle Vorteile gegenüber üblicher Aluminium- oder Kunststoffkaffeekapseln aufgezählt.

Unser Fazit: Es war eine schöne Abwechslung vom Homeschooling, dank dieses Vortrags einen Einblick in die Praxis des Unternehmertums zu bekommen, und einen echten Firmenchef kennenzulernen. Auf diese Weise durften die Klassen nicht nur die Theorie im Wirtschaftsunterricht fernab vom Alltag in der realen Wirtschaft vermittelt zu bekommen, sondern bekamen die Chance die Realität eines Start-ups besser zu verstehen. Das ist gut gelungen, vor allem deshalb, weil der Vortrag sehr interaktiv war und die Schüler viele Fragen stellen durften. Auch wenn man deutlich die Werbebotschaften zugunsten von Rezemo wahrgenommen hat, war es dennoch eine gute Möglichkeit, viel zu lernen und einen Eindruck von der realen Arbeitswelt eines kleinen, innovativen Unternehmens zu bekommen.

Ein Artikel von Julia Petelenz (9b) und Harini Ramakrishnan (9b)