Am 2. Juli war die Klasse 9b an der Uni Stuttgart für Physik.
Das Gebäude erinnerte von außen an ein Star-Wars-Gebäude – alles ziemlich weiß, mit seltsamen Fensterbauten. Innen hatte man den Eindruck, man befinde sich in der DDR: Der Putz bröckelte ab, seltsame Rottöne dominierten, die Toiletten waren kaputt und die Flure wirkten unheimlich. Der Fahrstuhl war winzig klein, und man hätte dort nachts auf keinen Fall allein sein wollen.
Aber es passte total zu diesem Physik-Flair – dieses unheimlich-Aufregende, die Kabel, die Lämpchen und die ausgedruckten Memes an den Labortüren.
Ein wenig so, als würden Menschen krampfhaft versuchen, etwas zu erobern und zu verstehen, das nicht ihr natürliches Territorium ist. Trotzdem – und verständlicherweise – wurde und wird in diese Uni ziemlich viel Geld investiert!
Zuerst wurde uns ein Vortrag gehalten, was dort an der Uni überhaupt gemacht wird – nämlich, ganz einfach gesagt: Atome einfrieren.
Der Mann, der uns darüber aufklärte (Robert Löw – stellvertretender Direktor der Uni), erklärte auch, dass das Ziel sei, mehrere neue Entdeckungen zu machen, die die Erkenntnisse der Physik in ein ganz neues Licht rücken – und natürlich (der Traum eines jeden Physikers): einen Nobelpreis zu gewinnen.
Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und in zwei wichtige Labore geführt.
Wir standen unter anderem vor einem Fenster, hinter dem sich Laser befanden. Diese dienen dazu, Atome einzufrieren, die dann mit einem Ionenmikroskop beobachtet werden. Dieses Ionenmikroskop funktioniert aktuell nur einmal auf der Welt – genau hier, an dieser Uni!
Es braucht mehr als drei Jahre, um so ein Ionenmikroskop aufzubauen, und wenn man nur einen Spiegel verstellt, funktioniert nichts mehr. Der gesamte Aufbau erfolgt in mühevoller Handarbeit.
Außerdem lernten wir ein wenig über das Einstein-Bose-Kondensat, das sich in einem anderen Labor befand.
Uns wurden die ganzen Funktionen auf Deutsch und Englisch erklärt, und man hat gemerkt, wie begeistert die dort arbeitenden Menschen sind – wie viel sie wissen und wie viel sie noch wissen wollen!
Es war interessant zu sehen, wie sehr sich Menschen darum bemühen, zu verstehen, wie dieses menschliche Leben entstehen konnte und welche Grenzen ihm gesetzt sind.
In so einem leblosen Bau mit so vielen technischen Dingen geht es um nichts weniger als Leben und Existenz.
Es war ein toller Ausflug – wir waren extrem nah am Geschehen und bekamen einen einmaligen Einblick in eine so spannende, verborgene Welt.